Das ReFS-Dateisystem (Resilient File System) wurde von Microsoft als Ersatz für sein aktuelles Dateisystem NTFS entwickelt. Es wurde zunächst mit Windows Server 2012 eingeführt und sollte schrittweise auf alle Microsoft Windows-Betriebssysteme - sowohl Desktops als auch Server - übertragen werden. Für die Desktops war Windows 8.1 das erste Windows, das dieses Dateisystem unterstützte. Die früheren Windows 10-Editionen konnten ebenfalls mit ReFS arbeiten, aber dann begann Microsoft, die Unterstützung für dieses Dateisystem ab Windows 10 schrittweise einzustellen. Die Möglichkeit, ReFS-Volumes zu erstellen, wurde mit dem Windows 10 “2017 Fall Creators Update" entfernt und ist jetzt nur noch in den Editionen Windows Enterprise und Pro for Workstations vorhanden. Microsoft unterstützt ReFS weiterhin in den Windows 11 Enterprise-, Education- und Workstation-Editionen sowie in der Server-Reihe.
Obwohl ReFS über einige Funktionen verfügt, die bei der Lösung vieler interner Dateisystemprobleme helfen, ist es immer noch nicht vollständig vor Datenverlusten gefeit - insbesondere, wenn ein solcher Verlust durch menschliches Versagen verursacht wird. Deshalb ist die Datenrettung von ReFS-Festplatten eine wichtige Funktion in jeder professionellen Datenrettungssoftware.
R-Studio bildet hier keine Ausnahme. Alle Programmversionen sind in der Lage, Daten von ReFS-Speichergeräten wiederherzustellen.
Wichtige Hinweise, bevor wir beginnen
Dieser Artikel bezieht sich nur auf ReFS-formatierte Geräte. Wenn Sie Daten von anderen Datenträgern wiederherstellen müssen, lesen Sie unsere entsprechenden Artikel:
Ihre Festplatte ist in einem guten physischen Zustand
Wir gehen davon aus, dass Ihre Festplatte in einem guten physischen Zustand ist. Falls nicht, sollten Sie die Dienste eines professionellen Datenrettungsspezialisten in Anspruch nehmen. Abgesehen von der Überprüfung, ob alle Kabel fest angeschlossen sind, können sich Ihre Chancen auf eine Datenwiederherstellung durch “Selbermachen-Wollen" sogar verschlechtern, wenn Ihre Festplatte einen schwerwiegende physischen Schaden aufweist. Folgende Anzeichen deuten auf einen physischen Defekt der Festplatte hin:
All diese Fälle werden am besten von professionellen Fachleuten für Datenrettung behandelt. Sie verfügen über spezielle Ausrüstung, Software und vor allem über die erforderlichen Fähigkeiten, um mit solchen Laufwerken zu arbeiten. Weder R-Studio noch andere Datenrettungssoftware wird Ihnen in solchen Fällen helfen. Außerdem wird jede weitere Manipulation an einem solchen Laufwerk Ihren Daten mit Sicherheit weiteren Schaden zufügen. In vielen Fällen sind die Daten dann nicht mehr wiederherstellbar.
Ein letzter Warnhinweis...
Schreiben Sie nichts auf den Datenträger, von dem Sie Daten wiederherstellen wollen! Die neuen Daten könnten Ihre alten Dateien überschreiben und Sie könnten diese endgültig verlieren.
In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie mit R-Studio Daten für die folgenden zwei häufigsten Szenarien wiederherstellen können. Der erste Fall ist die Wiederherstellung von Daten aus dem geleerten Papierkorb des Systems. Der zweite Fall ist eine versehentliche Formatierung einer ReFS-Partition in eine andere ReFS-Partition.
Fall 1: Mehrere Dateien/Ordner wurden in den Papierkorb verschoben und dann wurde der Papierkorb geleert.
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Die Aufgabe: Diese Dateien und Ordner wiederherstellen.
1. Starten Sie R-Studio und suchen Sie die Festplatte mit der ReFS-Partition.
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2. Listen Sie die Dateien auf der Partition auf und untersuchen Sie das Dateisystem, um die gelöschten Dateien und Ordner zu finden.
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Zwei Dateien, die aus dem Stammverzeichnis des Geräts gelöscht wurden, werden sofort an ihrem ursprünglichen Ort gefunden. Sie können sie in der Vorschau anzeigen, um ihre Wiederherstellungschancen zu prüfen. Doppelklicken Sie auf eine Datei, um sie in der Vorschau anzuzeigen.
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3. Finden Sie weitere gelöschte Dateien und Ordner.
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Markieren Sie anschließend die gefundenen Dateien und Ordner für die Wiederherstellung und klicken Sie auf die Schaltfläche “Recover Marked“ (“Markierte wiederherstellen”).
4. Geben Sie im Dialogfeld “Wiederherstellen" den Zielordner und die Wiederherstellungsparameter an und klicken Sie auf die Schaltfläche "OK".
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Weitere Informationen zu diesen Parametern finden Sie in der R-Studio Online-Hilfe: Grundlagen der Dateiwiederherstellung.
> R-Studio startet die Datenwiederherstellung und zeigt dabei den Fortschritt an.Fall 2: Eine bestehende ReFS-Partition wurde fälschlicherweise in eine neue ReFS-Partition formatiert.
Die Aufgabe: Wiederherstellen von Dateien aus der verlorenen Partition und ihrer gesamten Ordnerstruktur, wenn möglich.
1. Starten Sie R-Studio und suchen Sie die Festplatte mit der neuen Partition.
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Zunächst versuchen wir, die verlorene Partition mit der Option "Schnelle Suche nach Partition" zu finden. Klicken Sie auf die Schaltfläche “Partitionssuche" und warten Sie auf die Ergebnisse.
2. Lokalisieren Sie die vorherige Partition.
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3. Öffnen Sie diese Partition, um ihren Inhalt zu überprüfen.
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Leider wird auf dieser Partition nichts gefunden. Wir müssen die Datensuche fortsetzen, um entweder Reste der vorherigen Partition oder Rohdateien (Known File Types) zu finden.
4. Kehren Sie zur Registerkarte “Device view” (“Geräteansicht") zurück, klicken Sie auf die Schaltfläche “Scannen" und geben Sie die Scanparameter an.Klicken Sie im Feld “File System” (“Dateisystem”) auf die Schaltfläche "Ändern" und lassen Sie nur ReFS ausgewählt. Sie können auch Bekannte Dateitypen (Rohdateien) angeben, nach denen gesucht werden soll, je nachdem, welche Arten von Dateien sich auf der verlorenen Partition befinden. Weitere Informationen zu diesen Parametern finden Sie in der R-Studio Online-Hilfe: Laufwerks-Scan.
Es ist auch eine gute Idee, die Scan-Informationen zu speichern, da es notwendig sein kann, den Scan-Vorgang zu unterbrechen und ihn später wieder fortzusetzen. Die gespeicherten Scan-Informationen können zu einem späteren Zeitpunkt geladen werden und der Scanvorgang wird an dem Punkt fortgesetzt, an dem er unterbrochen wurde.
Klicken Sie auf die Schaltfläche “Scannen", wenn Sie alle erforderlichen Parameter angegeben haben.
> R-Studio beginnt mit dem Scannen der Festplatte und zeigt dabei den Fortschritt an.
5. Prüfen Sie die Scan-Ergebnisse, wenn der Scan beendet ist.
6. Listen Sie die Dateien der gescannten neuen ReFS-Partition durch Doppelklicken auf die Partition auf und sehen Sie sich die Ergebnisse an.
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Dateien aus der vorherigen Partition konnten nur anhand ihrer Signaturen gefunden werden, daher sind alle ihre Namen, Pfade und anderen Attribute verloren gegangen. R-Studio verschiebt solche Dateien in den Abschnitt “Extra Found Files” (“Zusätzlich gefundene Dateien") und versucht, ihnen anhand ihrer internen Tags sinnvolle Namen zu geben. Leider konnte die ursprüngliche Ordnerstruktur nicht wiederhergestellt werden.
Auch hier können Sie eine Vorschau der Dateien anzeigen, um zu überprüfen, ob die Dateien nicht beschädigt sind. Doppelklicken Sie dazu einfach auf eine Datei.
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7. Markieren Sie Dateien für die Wiederherstellung und klicken Sie auf die Schaltfläche "Markierte wiederherstellen".
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8. Geben Sie den Zielordner und die Wiederherstellungsparameter an und klicken Sie auf die Schaltfläche “OK”.
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Weitere Informationen zu diesen Parametern finden Sie in der R-Studio Online-Hilfe: Grundlagen der Dateiwiederherstellung.
R-Studio beginnt mit der Wiederherstellung der Dateien und zeigt dabei den Fortschritt an.
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Sie können die wiederhergestellten Dateien sehen, wenn die Wiederherstellung abgeschlossen ist.
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Fazit
Die Testfälle in diesem Artikel haben gezeigt, dass R-Studio zur Wiederherstellung von Daten von ReFS-Festplatten verwendet werden kann. Im ersten Fall (gelöschte Dateien) wurden alle Dateien und Ordner erfolgreich wiederhergestellt. Im zweiten Fall (Datenträgerformatierung) wurden alle Dateien erfolgreich wiederhergestellt, allerdings als Rohdateien, d.h. ohne Namen und andere Attribute. Die vorherige Ordnerstruktur konnte nicht wiederhergestellt werden, da die Metadaten der neuen Partition über die Metadaten der alten Partition geschrieben wurden.
Sie können alle diese Schritte im Demomodus von R-Studio durchführen, d.h. ohne die Software bereits kaufen zu müssen. Wenn Sie verlorene Dateien erfolgreich finden und in der Vorschau anzeigen können, können Sie Ihre Kopie von R-Studio kostenpflichtig registrieren und die wiederhergestellten Dateien speichern.